Datum: 26.-29. Okt. 2023
Text von Stefan Knittel
Fotos von Otto, Lili und Stefan K.
Pasta Bolognese
Nein, so einfach war das nicht –Hackfleisch-Tomaten-Nudeln, — es ist nämlich eine komplette Klassiker-Ausstellung von Padua nach Bologna umgezogen.
Um noch einmal beim Essen zu bleiben, es schmeckte vorzüglich!
Die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Veranstaltung „Auto-Moto-d`Epoca“ in Padua wurde 1983 ins Leben gerufen und platzte auf dem dortigen Messegelände 2022 endgültig aus allen Nähten. Sehr viel mehr Platz hatte Bologna Fiere, also das Messegelände in der „Ducati-Stadt“ anzubieten. Also wurde verhandelt. Sieben große Hallen und drei kleinere konnten gefüllt werden, wie üblich mit allen erdenklichen Automobilen aus der Geschichte der italienischen Marken. Zu kaufen in allen Preisklassen, anzusehen als Parade der Farben und Formen, Hersteller mit eigenem Stand, Händler, Organisationen, Clubs, Ersatzteile und Bücher.
Neu war die deutliche Steigerung des Beitrages „Moto“, sowohl zahlenmäßig als auch – und vor allem – in der Qualität. Der Messechef ist selbst Motorradfahrer und wusste, wem er die Halle 21 mit ihren 21 000 Quadratmetern Fläche zur Verfügung stellen konnte um eine Motorradschau von möglichst hohem Niveau zu bekommen. Alessandro Altinier verbrachte von Jahresbeginn noch mehr Zeit am Telefon wie eh schon bisher, er kennt jeden und jeder kennt ihn. Etablierte Privatsammler wie Werksmuseen ließen sich nicht zweimal bitten, eine neue Alternative zu den bisherigen Teilemärkten in Italien, in letzter Zeit auch vermehrt mit Sonderausstellungen, gemeinsam auf die Beine (Räder) zu stellen.
Auf diese Weise kam es zu einer ganzen Reihe von Überraschungen, angefangen von Yamaha Heritage über Honda LCR, Triumph Registro Storico, Vincent Owners Club, Italjet, Bimota, MV Agusta, alle entweder mit Werksbeteiligung oder Clubs. Das Ducati Museum war in einer anderen Halle vertreten, denn Ducati-Chef Claudio Domenicali ist zugleich Vorstand des touristischen Konsortiums „Motor Valley“, weshalb Museumsmann Livio Lodi seine Ausstellung dort unterbringen musste. Der Piaggio-Konzern war nicht offfiziell vertreten, Renn- und Straßenmodelle von Gilera und Guzzi kamen ohnehin ausreichend aus Privathand, und Händler von Vespa-Teilen dominierten einmal mehr die Verkaufsflächen.
Da wird sich für 2024 noch Einiges tun. Motorradhersteller ebenso wie etablierte Sammler haben sich in Halle 21 genau umgesehen und versprochen, dass sie bei der Neuauflage nicht nur persönlich, sondern auch mit Motorradtransportern anreisen werden. In Italien ist immer alles in Bewegung, endlich hat die Klassikerszene auch im Motorradbereich ihren Platz gefunden. In den vielen Autohallen ging es um die Formen von Karossen – auf vier Rädern oder zwei Beinen – beim Thema Moto um Begeisterung an der Technik sowie der offen sichtbaren Talentbeweise von Mechanikern und Lackierern.
Stefan Knittel (Danke Stefan / Pepo)