Ort: Internationales Bergrennen LANGWIES – AROSA (CH)
Datum: 4. – 5. Sept. 2021
Der folgende Text wurde von Stefan Knittel, Motopur Mitglied, verfasst.
Der deutsche Fußball-Bundestrainer Sepp Herberger hatte einst gesagt: „Elf Freunde müßt ihr sein!“ Und diese Voraussetzung gilt ebenso für die Motorradgruppe beim Bergrennen in Arosa. Denn auf die ausgesuchten Starter warten sehr spezielle Aufgaben.
Die Motorräder starten nicht einzeln sondern begibt sich als geschlossene Gruppe erst einmal vom Fahrerlager zwischen Bahnhof Arosa und Obersee auf die Strecke durch den Ort hinunter zum Start nach Langwies. Dort startet dann das erste von drei Autofeldern, per Einzelstart mit Zeitnahme, zum ersten Trainingslauf. Nach den Wagen geht die Motorradgruppe gemeinsam auf einen Renn-Demolauf und legt die 7,3 km mit ihren 76 Kurven sehr flott zurück. Es werden dabei 422 Höhenmeter von Seehöhe 1374 m bis zum Ziel in 1738 m überwunden, einschließlich einer Bergabstrecke von 1,2 km.
Das Autorennen ist in drei Felder aufgeteilt, welche jeweils hinuntergeführt werden und dann die Bergstrecke angehen. Zu jedem Startfeld gesellt sich auch die Motorradgruppe. Den schnellen Männern in ihren schwarzen Lederanzügen bleibt eigentlich kaum Zeit für Pausen oder Fahrzeugservice. Die Fahrer müssen genau wissen, was zu tun ist, ihre Motorräder sollten sie in und auswendig kennen um Überraschungen möglichst auszuschließen. Innerhalb von Freitag bis Sonntag kommt da ein erhebliches Fahrpensum zustande: 2 Läufe für drei Starfelder pro Tag bedeuten einschließlich Rückführung schon einmal 6 mal 7,3 km. Das dann mal drei Tage, und schon war man über 130 Kilometer im flotten Tempo auf klassischen Rennmotoren unterwegs!
Aber so ganz ohne Vergnügen läuft das ohnehin nicht. Nicht nur die Freude am Fahren auf dieser unglaublichen Strecke in wunderbarer Landschaft bietet einen Genuss für sich. Dazu kommen hellauf begeisterte Zuschauer, die bei jeder Fahrt freudig Applaus spenden und ihre Tribünen und Wiesenhänge erst verlassen, wenn die Motorräder zum letzten Mal durch sind. Und so einige Autos und ihre Fahrer fallen schon auf den Töff-Freunden auf: wie wäre es mit der italienischen Rennlegende Arturo Merzario (Formel 1 und Sportwagenrennen für Ferrari, Alfa Romeo, Williams etc.) in einem Abarth 2000 Sport Spider von 1968 oder den unglaublichen Zeiten, die Thomas Amweg mit seinem Martini-BMW Formel 2 von 1988, dem Auto seines Vaters Fredy Amweg in Arosa vorlegt. Fünfmal hintereinander war er bisher der Schnellste mit knapp über vier Minuten Fahrtzeit! Doch 2021 touchiert er einen Strohballen und musste mit einem Aufängungsschaden seinen Einsatz vorzeitig beenden.
Und dann hat man natürlich auch das Vergnügen beim abendlichen Festmahl und einem Gläschen guter Getränke Geschichten rund um den Rennsport und die eingesetzten Fahrzeuge auszutauschen…
Arosa 2021, das waren die 12+1 Motorradfahrer (nur 12 sind offiziell vorgesehen):
Hansueli, Bruno, Peter, Fredl, Jo, Jürgen, Marco, Otto, Stefan, Urs, Köbi, Adi, Holger